Haltung

Ernährung

Heu

Hauptfutter der Meerschweinchen ist Heu, Heu und nochmals Heu. Es muss ständig, rund um die Uhr, in genügender Menge zur Verfügung stehen. Meerschweinchen sind Tiere, die praktisch den ganzen Tag fressen, und immer nur wenig aufs Mal zu sich nehmen.
Das Heu soll grünlich sein und fein duften. Staubiges, schimmliges oder gelbes Heu soll nicht verfüttert werden. Die Verdauung der Meerschweinchen ist auf rohfaserhaltiges Futter ausgelegt – das Heu darf deshalb gern relativ grob sein. So werden auch die Backenzähne immer genügend abgenutzt. Lieber kein Emd  (zweiter oder dritter Schnitt) oder belüftetes Heu füttern – das ist zu eiweissreich.


Grünfutter

Meerschweinchen können, wie wir Menschen, selber kein Vitamin C bilden. Deshalb sind sie auf regelmässige Zufuhr von Vitaminen durch Grünzeug angewiesen. Nicht zu viel aufs Mal geben, sondern lieber zweimal kleine Mengen füttern (gierige Tiere könnten sich sonst überfressen). Was nicht innert kurzer Zeit gefressen wurde, soll wieder weggeräumt werden, bevor es gärt und fault.

Gut geeignetes Saftfutter:
Rüebli, Gurke, Fenchel, Peperoni, Randen, Sellerie, Topinambur, die meisten Salatsorten (Vorsicht mit Kopfsalat, sehr nitrathaltig), Spinat, Mangold, Tomaten (nichts Grünes!).
Bei den Früchten eher kleinere Mengen wegen dem Zucker. Steinobst zurückhaltend füttern.
Zitrusfrüchte sind ok, werden aber nicht von allen Tieren gefressen. Kiwi, Erdbeeren, Melone, Trauben werden von den meisten gern verzehrt.
Zucchetti wären an sich ein gutes Futter, werden aber von den meisten Meerschweinchen liegen gelassen.
Zurückhaltend verfüttert werden können Kohlarten: Kohlrabi, Broccoli, Chinakohl, da diese Gemüse blähen.
Für alle Nahrungsmittel gilt: Neue Sachen nur in kleinen Mengen verfüttern, damit sich der Körper (v.a. die Bakterien im Darm) daran gewöhnen kann.

Ungeeignete Gemüse:
Alle Zwiebelgewächse, Bohnen,  Aubergine, Avocado, Rhababer.

Natürlich lieben die Meerschweinchen auch Grünzeug aus der Natur. Bitte aber nicht an Strassenrändern, Hundespazierwegen oder auf stark gedüngten Wiesen pflücken!
Vorsicht mit Klee, der bläht stark.
Es gibt auch draussen giftige Pflanzen – ein Pflanzenbuch oder die Giftpflanzendatenbank im Internet (www.giftpflanzen.ch) geben Auskunft.
Bei den Kräutern soll man nicht zu einseitig füttern – manche enthalten sehr viel Mineralstoffe und können zu Blasensteinen führen.
Achtung: Im Frühling muss man sehr vorsichtig anfangen, Gras zu füttern, da es ansonsten heftige Durchfälle geben kann!

Vitamintropfen braucht es in der Regel nicht, sind allenfalls im Winter sinnvoll, oder bei geschwächten oder kranken Tieren.


Wasser

Die Meerschweinchen brauchen auch zu trinken. Wasser entweder in Nippeltränken (verschmutzungssicher) oder in standfesten Näpfen anbieten und täglich erneuern.


Trockenfutter

Getreide gehört eigentlich nicht zum natürlichen Speiseplan der Meerschweinchen. Tiere, die im Winter draussen gehalten werden, oder trächtige oder säugende Tiere haben einen erhöhten Energiebedarf – alle andern brauchen eigentlich kein Trockenfutter. Wenn Sie Fertigfutter verabreichen, kaufen Sie eine Mischung mit möglichst wenig Getreidekörnern, lieber ein Pelletfutter oder solches mit hohem Anteil an getrocknetem Gemüse und Kräutern. Auch knallbunte Bestandteile sind unnötig (enthalten oft schädliche Farbstoffe).
Ausserdem enthält gutes Pelletfutter die notwendigen Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge, und jedes Tier bekommt alle Nährstoffe, ohne fett zu werden, da es nicht einfach nur die Sonnenblumenkerne raussuchen kann.
Auch hartes Brot soll nur ausnahmsweise angeboten werden – die Tiere mögen es zwar sehr, es ist aber auch sehr kalorienreich. Natürlich muss es schön trocken sein und darf keinen Schimmel haben.
Zuckerhaltige Leckerlis gehören nicht auf den Speiseplan der Meerschweinchen!

Was sie hingegen schätzen, sind Knabberäste: Äste von Obstbäumen (bevorzugt Kernobst), Hasel, Weide, Birke, Ahorn, oder auch Fichte (Rottanne).

Verwöhnen kann man sie ab und zu mit ein bisschen Mais, oder ein paar Haferflocken.
Aber bitte mit Mass – auch bei den Meerschweinchen bringt Übergewicht Gesundheitsprobleme....


Ausführlichere Infos zur Ernährung des Meerschweinchens (auch mit Analysen von einigen Nahrungsmitteln) gibt’s im Internet bei Frau Meier: www.fraumeier.org


Priska Küng