Verschiedenes
- Bruteier vor Frost und Kälte schützen
- Lagerdauer: ideal bis 8 Tage
- täglich 1-2 mal wenden (Schrägstellung)
- Lagerraum keine Sonnenbestrahlung, gleichmässige Raumtemperatur von
10-150Cels./zirka 50% rel. Feuchtigkeit - Bruteier-Eier nach Transporten mind. 24 Std. ruhen lassen
Naturbrut
- Hennen können ihren angestammten Bruttrieb ausleben
- für die ganze Familie ein wunderschönes Erlebnis
- Glucke nimmt einen Teil der Betreuung ab
- Glucke kann das Nest vorzeitig verlassen
- Glucken können das Nest beschmutzen und das Gelege gefährden
- Bruttermin kann nicht beeinflusst werden
- grössere Nachzuchten nicht jederzeit möglich
Das Nest hat verschiedene Aufgaben: Zusammenhalten der Eier (kein Wegrollen) und Feuchtigkeitsspeicher. Das Nest darf nicht zu klein und zu tief sein, damit die Eier nicht übereinander zu liegen kommen. Einfassungen mit Backsteinen bewähren sich sehr gut, ebenso Holzkisten mit nicht zu hohen Seitenwänden. Diese haben den Vorteil, dass das ganze Gelege problemlos transportiert werden kann.
So könnte ein ideales Brutnest aussehen
Bildquelle: http://gzv-reisbach.de
Egal welche Nestart wir wählen, zuunterst werden einige Zentimeter feuchter Erde eingefüllt, darin eine Mulde geformt und das Ganze mit kurzem Strohhäcksel oder feinem Heu ausgepolstert. Damit der Platz der Eier begrenzt wird, empfiehlt es sich, den Rand der Mulde mit einem Zopf aus langem Stroh einzufassen. Mit der Zeit wird die Erde unter dem Brutnest austrocknen, deshalb sollte sie ab und zu leicht angefeuchtet werden. Der Platzierung des Brutnestes ist unsere ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Grundsätzlich sollte jede Glucke für sich allein sein. Wo dies nicht möglich ist, muss mindestens der Sichtkontakt vermieden werden. Der Brutplatz sollte vor allem ruhig und etwas abgedunkelt sein. Hunde, Katzen, Marder, Mäuse etc. sollten keinen Zutritt zum Brutraum haben.
Die Glucke braucht vor allem Ruhe
Wenn keine Frostgefahr mehr besteht, haben sich im Freien aufgestellte Gluckenhäuschen bestens bewährt. Nach dem Schlupf kann das Brutnest ausgeräumt und neu eingestreut werden, und durch den Anbau eines kleinen Auslaufes ist ein ideales Kükenheim bereits geschaffen. Scheint eine Henne mit dem Brutgeschäft beginnen zu wollen, setzen wir diese am sinnvollsten bei Dunkelheit auf das bereitgestellte Brutnest und unterlegen ihr vorsichtshalber während zwei Tagen einige Nesteier oder nicht für die Brut bestimmte Eier. Sitzt sie zuverlässig, können die Eier mit Bruteiern ausgewechselt werden. Die Anzahl der zu unterlegenden Eier richtet sich nach der Grösse der Glucke und der Bruteier. Sie sollten alle problemlos gedeckt werden können.
Ein Grossteil der Betreuung übernimmt bei der Naturbrut die Glucke
Bildquelle: www.appenzeller-spitzhaube.com
Nicht nur äussere Störungen sind von der Glucke fernzuhalten. Auch Ungeziefer vermag diese stark zu beunruhigen. Deshalb ist es notwendig, die Glucke von allfälligem Kot und Schmutz zu reinigen und sie mit einem tierfreundlichen Insektizid zu behandeln. Das gleiche gilt auch für das Brutnest. Die Glucke sollte täglich mindestens einmal das Nest verlassen um sich zu säubern und Nahrung aufzunehmen. Tut sie dies nicht selbständig, ist sie vorsichtig vom Nest zu heben und ruhig ins Freie zu bringen, wo sie ihre Bedürfnisse verrichten kann. Am 7. Tag sind die Eier zu schieren und unbefruchtete zu entfernen. Eine weitere Kontrolle empfiehlt sich am 18. Tag; wo abgestandene Eier herausgenommen werden müssen. Nach dem Schlupf sind leere Eierschalen und abgestandene Bruteier zu beseitigen.
4. Die Kunstbrut
Der Fachhandel bietet ein grosses Sortiment verschiedener Kunstbrutgeräte an. Nebst automatischer Temperatur- Feuchtigkeitsregulierung verfügen moderne Brutgeräte über Auskühltimer, Wendeautomatik, usw. Zur Funktionskontrolle gehören jedenfalls exakte Thermo- und Hygrometer die jederzeit von aussen gut ablesbar sein müssen.
- Bruttermin wird durch den Züchter festgelegt
- nicht an eine Anzahl Eier gebunden
- Eier verschiedener Zuchtstämme/Hennen gleichzeitig bebrüten. (Abstammungskontrolle)
- Stromabhängigkeit
- Krankheitsübertragungen auf grössere Bestände
- Erfolg hängt u.a. auch vom Brutmeister ab
- Erlebnis des Werdens geht zum Teil verloren
Als Brutraum eignet sich ein von Aussentemperaturen unabhängiger Raum mit ausgeglichenem Klima von 15-20 0C und etwa 50% rel. Luftfeuchtigkeit mit ausreichender Frischluftzufuhr. Das Brutgerät ist vor direkter Sonnenbestrahlung zu schützen und wird auf einer stabilen Unterlage waagerecht aufgestellt und an das Stromnetz angeschlossen.
Brutgerät
Wer sich für die Kunstbrut entscheidet, gibt seine Eier entweder in eine Lohnbrüterei oder legt sich selbst einen Brutapparat zu. Im letzteren Fall hat man die Qual der Wahl, denn die verschiedenen Brutapparathersteller bieten in einer fast kaum mehr überblickbaren Vielzahl verschiedene Brutgerätemodelle an. Grundsätzlich unterscheiden wir zwei unterschiedliche Systeme, den sog. Flächenbrüter und Motorbrüter.
Flächenbrüter |
Motorbrüter |
Dies bedingt, dass sie vor Inbetriebnahme nach den Weisungen des Herstellers, überprüft und gewartet werden. Eier Durchleuchten Am 5. bis 7. Bruttag sind die Eier zu schieren. Befruchtete Eier erscheinen unter der Schierlampe leicht rötlich, unbefruchtete blass und hell. Zudem zeigen befruchtete Eier einen dunkleren Sektor, von dem aus die bereits entwickelten Blutgefässe ausgehen (Spinne). Unbefruchtete und abgestorbene Eier sind aus dem Brutgerät zu entfernen. Auch am 18. Tag sind die Eier nochmals zu schieren und gleichzeitig in die Schlupfhorde und das Schlupfgerät zu legen. Abgestandene Eier sind dabei selbstverständlich wegzuräumen. Mit der Umlage des Brutgutes in die Schlupfhorde bzw. in das Schlupfgerät beginnt für das werdende Küken der Schlupfprozess.
Mit dem Eizahn wird zuerst ein loch aufgepickt |
Bald ist das Ei rundherum geöffnet |
Und schon ist das nasse Küken in der „Freiheit“ |
Das Küken pickt die Eischale durch und sprengt sie durch Körperextraktion. Während dieses Prozesses ist die erhöhte Luftfeuchtigkeit dringend erforderlich. Es ist sehr wichtig, dass während des Schlupfprozesses das Brutgerät nicht geöffnet wird. Das hätte zur Folge, dass das ausgewogene Schlupfklima zusammenfällt und die Eihaut zäh und ledrig werden kann, was die Küken empfindlich schädigen würde. Sind die Küken rechtzeitig und innert einiger Stunden geschlüpft, kann von einer erfolgreichen Brut gesprochen werden. Die frisch geschlüpften Küken belässt man mit Vorteil noch während ca. 12 Stunden im Schlupfgerät, ehe man sie in ein gut vorgewärmtes Kükenheim umsiedelt. Zu früh aus dem Schlupfgerät entnommene Küken bieten meist erhebliche Aufzuchtprobleme.
Natur- und Kunstbrut